Aktivkohle und Kokosöl: Was bringen die Zahnpflege-Trends?
Weißere Zähne: Dieses Ziel verfolgen viele Menschen. Schließlich sehen diese nicht nur gut aus, sondern stehen auch für Gesundheit und Freude. Gerade auf Social-Media-Kanälen kursieren immer wieder Trends, von denen sich die Nutzerinnen und Nutzer weißere Zähne versprechen. Zu den häufigsten zählen Aktivkohle und Kokosöl. Doch was steckt eigentlich dahinter? Ihre Zahnärztin aus Friedrichsdorf bringt Licht ins Dunkel.
Vielleicht haben Sie sie ja schonmal gesehen: schwarze Zahncreme. Sie beinhaltet Aktivkohle, die sie schwarz färbt. Aktivkohle besitzt in der Tat absorbierende Fähigkeiten, die auch in anderen Bereichen zum Einsatz kommen, etwa in der Medizin, Chemie oder bei der Reinigung. Dabei funktioniert Aktivkohle ähnlich wie ein Schwamm und bindet Schadstoffe oder Gerüche.
Sinn und tatsächlicher Nutzen von Aktivkohle in der Zahnpflege
Meistens wird Aktivkohle in der Zahnpflege als Bestandteil von Zahnpasta genutzt. Sie ist aber auch als Aktivkohle-Pulver oder in Form von Kapseln erhältlich. Das Pulver oder die zerstoßenen Kapseln werden mit Wasser zu einer Paste verrührt, die dann auf die Zähne aufgetragen wird. Anschließend werden die Zähne normal geputzt. Nachdem die Paste gut verteilt ist, muss sie etwas einwirken, bis der Mund ausgespült wird.
Doch ist das Putzen mit Aktivkohle tatsächlich wirksamer als das Putzen mit gängiger Zahncreme? In der Tat sorgt die Aktivkohle dafür, dass die Zähne weißer aussehen. Der Reinigungseffekt der Aktivkohle fußt jedoch nicht auf der Absorbierung der Bakterien, sondern die großen Partikel schleifen die Zahnoberflächen ab. Dieser Effekt ist ähnlich dem von herkömmlicher Whitening-Zahncreme. Allerdings reibt die Aktivkohle nicht nur Verfärbungen ab, sondern auch den Zahnschmelz. Die Oberfläche der Zähne wird rauer und so anfälliger für Ablagerungen. Die Zähne werden außerdem empfindlicher gegen Temperaturunterschiede und Karies. Gerade bei ohnehin empfindlichen Zähnen ist Aktivkohle daher gar keine gute Idee. Auch sonst kann die häufige Anwendung von Aktivkohle Ihre Zähne nachhaltig schädigen.
Kokosöl als antibakterielles Zahnreinigungsmittel
Ein weiterer Trend ist die Nutzung von Kokosöl. Tatsächlich hat die Anwendung von Ölen im Mund eine lange Tradition. Kokosöl ist dafür besonders gut geeignet, da es reich an Laurinsäure ist. Diese soll eine antibakterielle Wirkung haben. Für die Anwendung wird einfach ein Löffel Kokosöl in den Mund genommen und dort aufgelöst. Der Mund bleibt geschlossen und das Öl wird kontinuierlich bewegt, bis es auch in den Zahnzwischenräumen angekommen ist. Diese Prozedur wird etwa 15 Minuten lang durchgeführt. Anschließend darf das Öl ausgespuckt und die Zähne geputzt werden.
Ähnlich der Aktivkohle wird auch dem Kokosöl eine reinigende Wirkung nachgesagt. Die Anwendung soll also die im Mund befindlichen Bakterien weitgehend entfernen. Die Folge: Weniger Mundgeruch und Zahnfleischentzündungen. Aber nicht alle Bakterien im Mund sind schädlich, und Zahnfleischentzündungen sind oft auf Ablagerungen in den Zahnzwischenräumen zurückzuführen, die das Öl nicht entfernen kann. Es ist also keinesfalls das Wundermittel, als das es immer wieder angepriesen wird.
Die beste Lösung: gute Zahnpflege, professionelle Zahnreinigung und Bleaching
Das beste Mittel für strahlend weiße Zähne ist und bleibt daher trotz allen Trends eine gute Zahnhygiene. Mindestens zweimal am Tag sollten Sie die Zähne gründlich säubern und dabei auch Zahnseide benutzen, um die Zahnzwischenräume zu reinigen. Gerne hilft Ihnen auch Ihre Zahnärztin weiter und zeigt Ihnen passende Techniken. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung ist eine gute Ergänzung. Für strahlend weiße Zähne bietet ein Bleaching in unserer Praxis eine schonende Option, die den Zahnschmelz schont.