Zahnmythen: Was steckt hinter den Geschichten?

Um wenige Bereiche des menschlichen Körpers drehen sich so viele Mythen wie um Zähne und Zahnfleisch. Viele werden einfach von Generation zu Generation weitergegeben, quasi als Geschichten im Kindesalter aufgesogen. Schließlich können diese nicht auf Irrtümern basieren, oder? Falsch gedacht! Denn hinter vielen Zahnmythen verbergen sich tatsächlich Fehlinformationen, die Ihre Zahngesundheit sogar stark beeinträchtigen und im Ernstfall zum Zahnverlust führen können. Zeit also, althergebrachte Weisheiten abzustauben und mit einigen Irrglauben aufzuräumen!

Unser erster Mythos dreht sich um das richtige Zähneputzen. Viele sind der Überzeugung, dass man hier nichts falsch machen kann und es mit einem gründlichen und festen Putzen getan ist. Tatsächlich können jedoch durch zu festes Aufdrücken der Zahnbürste Zahnfleisch und Zähne beschädigt werden. Langfristig kann es zu bleibenden Schäden am Zahnschmelz kommen. Zahnhälse werden freigelegt und anfällig für Karies. Kurzum: Lieber eine Bürste mit weichen Borsten nutzen und sanft über Zähne und Zahnfleisch gehen. Am besten mit kreisenden Bewegungen, dies reinigt besonders gründlich!

Auch bei Milchzähnen ist die Pflege wichtig!

Dies gilt übrigens auch im Kindesalter. Hier gibt es die weitverbreitete Auffassung, dass Milchzähne nicht geputzt werden müssen, da sie schließlich eh ausfallen. Dies ist jedoch nicht korrekt, da Schäden an Milchzähnen zu Fehlbildungen führen und so langfristige Folgen haben können. So können etwa die Zahnkronen der bleibenden Zähne beschädigt werden.

Der nächste Mythos beschäftigt sich mit einem Thema, das vor allem ältere Menschen betrifft: der Zahnersatz. Die Zähne sind weg, wieso also reinigen? Diese Überzeugung ist weit verbreitet, aber falsch. Zwar kann der Zahnersatz nicht an Karies erkranken, er kann jedoch als Hort von Bakterien dienen, die von dort aus Nachbarzähne angreifen können. Daher sollte der Zahnersatz genauso wie die normalen Zähne gereinigt werden, idealerweise mit einer weichen Zahnbürste und Zahnseide.

Direkt nach dem Essen Zähne putzen? Lieber etwas warten

Wann werden die Zähne dreckig? Beim Essen natürlich. Also direkt im Anschluss die Zahnbürste zur Hand genommen und weg mit dem Schmutz! Doch aufgepasst: Gerade wenn Sie süße oder saure Speisen und Getränke zu sich genommen haben, sollten Sie lieber etwas warten. Denn diese greifen den Zahnschmelz an und weichen ihn auf. Wenn Sie nun direkt danach putzen, beschädigen Sie den Zahnschmelz. Also lieber etwas warten und dem Zahnschmelz Zeit geben, um sich zu regenerieren. Eine halbe Stunde ist dafür schon ausreichend. Ihre Zähne werden es Ihnen danken!

Ah, der technische Fortschritt! Die Maschine ist in allen Belangen besser als der Mensch, auch beim Zähneputzen! Diese Auffassung betrifft vor allem die elektrische Zahnbürste. Richtig ist zwar, dass eine elektrische Zahnbürste besser reinigen kann, jedoch kommt es auf die richtige Technik an. Eine korrekt genutzte Handzahnbürste kann besser säubern als eine elektrische Zahnbürste mit falscher Putztechnik. Daher sollten Sie sich informieren, wie Sie die moderne Technologie richtig einsetzen, um den maximalen Effekt zu erzielen.

Zahnverfärbungen: Besonders hartnäckig bei Rauchern

Viele glauben, dass Zahnverfärbungen nur Raucher betreffen. Aber es gibt viele Gründe, weshalb sich Zähne verfärben können. Auch Kaffee- und Teekonsum können dazu führen. Oft färbt das Altern selbst die Zähne ein. Rauchen belegt jedoch den ersten Platz bei den Ursachen für Verfärbungen, welche zudem besonders hartnäckig sind, weshalb sie selbst bei einer professionellen Zahnreinigung nicht ganz verschwinden. Nur ein Bleaching kann hier Abhilfe schaffen. Rauchen ist außerdem gleich doppelt schädlich: Es sorgt dafür, dass das Zahnfleisch schlechter durchblutet wird. Dies begünstigt die Entstehung von Erkrankungen wie Gingivitis oder Parodontitis.

Der letzte Mythos betrifft das Zähneputzen selbst. Manchmal wird diesbezüglich erzählt, es gäbe kein „Zuviel“, schließlich geht es um die Gesundheit. Doch gerade in deren Interesse sollten Sie maximal dreimal am Tag Zähne putzen. Denn zu häufiges „Schrubben“ kann den Zahnschmelz beschädigen und den Zähnen schaden! Also lieber zwei- bis dreimal am Tag und davon einmal besonders gründlich mit Interdentalbürsten oder Zahnseide.

Parodontitis: Ursachen und Behandlung

Wenn sich beim Zähneputzen der Schaum rot färbt, kann das auf eine Entzündung des Zahnfleisches hindeuten. Studien zeigen, dass etwa 80 Prozent der Menschen ab 35 Jahren manchmal bis oft Zahnfleischprobleme haben. Diese Probleme verschwinden häufig nach kurzer Zeit, können jedoch bei dauerhaftem Bestehen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Die betreffende Erkrankung wird als Parodontitis oder auch Parodontose bezeichnet. Bei Anzeichen einer solchen Erkrankung sollte umgehend eine zahnärztliche Behandlung vereinbart werden, da Parodontitis gravierende Auswirkungen auf die Zahngesundheit und die allgemeine Gesundheit haben kann.

Was sind die Ursachen der Parodontitis?

Unter dem Begriff Parodontitis versteht man eine chronische Erkrankung des Zahnfleischs. Dabei ist besonders der Teil betroffen, der den Zahn umgibt. Ausgelöst wird sie von Bakterien im Zahnbelag, die als Plaque oder Biofilm bezeichnet werden. Tatsächlich existieren allgemein zu jedem Zeitpunkt Bakterien in der Mundhöhle. Sollte jedoch die Mundhygiene unzureichend sein, können die Bakterien zu einer Gefahr werden. Die Ursache der Parodontitis ist die Einlagerung der Bakterien ins Zahnfleischgewebe. Zunächst ist das Zahnfleisch betroffen, das anschwillt, sich rötet oder zu bluten beginnt. Diese Gingivitis, oder einfach reguläre Zahnfleischentzündung, kann behandelt werden, etwa indem der Plaque vom Zahnarzt entfernt wird.

Wird die Gingivitis nicht behandelt, können sich die Bakterien ausbreiten. Der Körper reagiert und leitet eine Abwehr ein. Diese hat jedoch zur Folge, dass der Zahnhalteapparat unwiederbringlich Schaden nimmt. Kieferknochen und Zahnfleisch verlieren Ihre Haltekraft und bilden sich zurück. Die Zähne verlieren dadurch ihren Halt und beginnen zu wackeln. Sollten die Ursachen der Parodontitis nicht behandelt werden, führt sie bei fortschreitender Erkrankung zum Zahnverlust. Selbst Implantate können dann nur noch schwer eingesetzt werden, da der Kiefer nicht genug Kraft besitzt, um die Schrauben zu halten. Beim Zahnersatz muss daher je nach Krankheitsverlauf auf kompliziertere (und teurere) Methoden zurückgegriffen werden. Daher ist es wichtig, dass die Parodontitis früh erkannt und eine entsprechende Behandlung begonnen wird.

Auch außerhalb des Mundes hat eine Parodontitis Folgen. So zeigen Studien, dass Parodontitis das Risiko für andere schwerwiegende Erkrankungen erhöht, wie etwa Diabetes, Demenz und Komplikationen während der Schwangerschaft. Bei Covid-19 führt Parodontitis ebenfalls zu einem höheren Risiko für schwere Krankheitsverläufe.

Mehrere Faktoren begünstigen die Parodontitis. Dazu zählen etwa Rauchen oder Allgemeinerkrankungen wie Diabetes. Auch unausgewogene Ernährung oder etwa Bewegungsmangel können die Entwicklung negativ beeinflussen.

Parodontitis-Behandlung in Friedrichsdorf

Die Behandlung der Parodontitis verläuft normalerweise in drei Phasen. Wichtig ist während des gesamten Verlaufs auf die Zahnhygiene besonders zu achten, etwa auf die korrekte Zahnputztechnik und die Nutzung von Zahnseide und Interdentalbürsten. Denn insbesondere die Zahnzwischenräume sind Orte, an denen sich die Bakterien ansammeln können.

Der Zahnarzt entfernt die bakteriellen Zahnbeläge unter dem Zahnfleischsaum und in den Zahnfleischtaschen. Da dieser Bereich sehr empfindlich ist, findet dies unter Betäubung statt. Je nach Krankheitsverlauf können auch kleine chirurgische Eingriffe nötig werden, um die Zahnfleischtaschen überhaupt zu erreichen. Anschließend an die Eingriffe werden die Bereiche desinfiziert, um die Neuansammlung der Bakterien zu verhindern. Sollte der Kieferknochen bereits Schaden genommen haben, können auch regenerative Techniken in Frage kommen, um ihn wieder zu stärken.

Allgemein ist es entscheidend, die Mundhygiene regelmäßig von einer Zahnärztin oder einem Zahnarzt überprüfen zu lassen. Bei Kontrollterminen schaut Ihre Zahnärztin in Friedrichsdorf, ob sich Bakterien neu angesammelt haben und kann so einer erneuten Verschlimmerung entgegenwirken. Regelmäßige Zahnreinigungen sind ebenfalls ein wichtiger Bestandteil, um die Zahngesundheit zu sichern.

Zahnimplantat trotz Parodontitis – geht das?

Empfindliches Zahnfleisch, lockere Zähne und Zahnfleischbluten – all das kann eine unangenehme Realität für all diejenigen sein, die von Parodontitis betroffen sind. Kommt dann auch noch Zahnverlust hinzu, ist die Situation oft besonders herausfordernd. Doch selbst bei einer Parodontitis-Diagnose gibt es Hoffnung für diejenigen, die über Zahnimplantate nachdenken. Zahnimplantate trotz Parodontitis sind zwar möglich, doch es gibt einige wichtige Dinge zu beachten. Alles Wichtige erfahren Sie bei uns, Ihrer Zahnarztpraxis in Friedrichsdorf unweit von Bad Homburg.

Was genau ist Parodontitis?

Parodontitis ist eine fortschreitende Entzündung des Zahnfleisches und des umgebenden Gewebes, die im Laufe der Zeit den Knochen schädigt, der die Zähne stützt. Es beginnt oft schleichend, mit Symptomen wie Zahnfleischbluten, Rötung oder Schwellung, die leicht übersehen werden können. Doch wenn Parodontitis unbehandelt bleibt, kann sie zu ernsthaften Probleme für die allgemeine Gesundheit führen. So kann es sogar zu Zahnverlust führen.

Die Bedeutung der Behandlung von Parodontitis vor Implantation

Entscheiden sich die betroffenen Personen für eine Zahnimplantation, ist eine sorgfältige Behandlung der Parodontitis im Voraus unerlässlich. Es ist entscheidend, die Entzündung zu kontrollieren und den Kieferknochen auf seine Integrität zu überprüfen, da ein stabiles Fundament für das Implantat notwendig ist.

Knochenregeneration und Implantationstechniken

Ist es tatsächlich aufgrund von Parodontitis zu einem fortgeschrittenen Knochenabbau gekommen, können verschiedene Knochenaufbauverfahren oder regenerative Verfahren wie Knochenregeneration oder Sinuslift genutzt werden, um die notwendige Knochendichte für die Implantation zu gewährleisten.

Sorgfältige Nachsorge und Mundhygiene

Nach der Zahnimplantation ist eine gewissenhafte Nachsorge entscheidend. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt sind wichtig, um den Zustand der Implantate zu überprüfen und mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Eine konsequente Mundhygiene zu Hause, einschließlich regelmäßigem Zähneputzen und der Verwendung von Zahnseide, können das Risiko von Entzündungen und Infektionen minimieren. Dadurch wird verhindert, dass das neue Implantat beeinträchtigt wird.

Individuelle Beratung und Anpassung

Jeder Fall von Parodontitis und Implantation ist einzigartig. Die Entscheidung für Zahnimplantate trotz Parodontitis sollte daher nach einer gründlichen Bewertung durch den Zahnarzt und unter Berücksichtigung individueller Faktoren getroffen werden. Die Gesamtgesundheit des Patienten sowie andere medizinische Aspekte müssen berücksichtigt werden, um die Erfolgsaussichten einer Implantation trotz Parodontitis einzuschätzen.

Persönliche Beratung für Ihr strahlendes Lächeln

Zahnimplantate können unter sorgfältiger Behandlung und geeigneten Umständen eine Option für Patienten mit Parodontitis sein. Die Rahmenbedingungen sind hier: umfassende parodontale Behandlung, Knochenregeneration, sorgfältige Nachsorge und individuelle Beratung. Eine offene Kommunikation zwischen Patient und Zahnarzt ist entscheidend, um die bestmögliche Lösung für den Erhalt eines gesunden und funktionalen Gebisses zu finden.

Weitere Fragen?

Unser erfahrenes Zahnarztteam aus Friedrichsdorf steht Ihnen bei Fragen bezüglich Zahnimplantaten trotz Parodontitis, aber auch bei allen anderen Anliegen stets zur Seite. Vereinbaren Sie gern online einen Termin in unserer Praxis – wir unterstützen Sie auf dem Weg zu einem gesunden Lächeln!